Die Brauerei Gruber / Alsa-Bräu

 Die Brauerei Gruber im Jahre 1869

 

Der Ursprung des Namens der Brauerei findet sich im Namen ihres Schöpfers, der im Jahre 1825 geborene David Gruber. Nach einem im dritten Jahr abgebrochenen evangelischen Theologiestudium, hat er ein Apothekerdiplom vorbereitet. Er studiert organische Chemie, und ist einer der Ersten, die die wissenschaftlichen Vorgänge der Herstellung des Bieres begriff. Ausgestattet mit seinem Pharmazeutendiplom, führt er zunächst die kleine Brauerei Clausing im Jahre 1855, bevor er dann sein eigenes Unternehmen, die Brauerei Gruber, in Kœnigshoffen gründet. Er wurde durch die Entwicklung seines „Bockbiers“, ein blondes und helles Bier, dass die Konkurrenz nicht nachmachen konnte, bekannt. Er war sowohl im Bereich der Herstellung innovativ (neue Anwendung der Keimfreiheit, Verwendung des Dampfes für die Erhitzung, Suche nach Qualität der Rohstoffe), als auch im Bereich der Konservierung: er benutzt die großen, eisgekühlten Kellern in Koenigshoffen. Er verwendete dafür sein eigenes Eis, dass er herstellte, indem er während des Winters ihm gehörende Grundstücke mit Wasser überflutete. Das so gewonnene Eis hielt sich ein ganzes Jahr über und erlaubte, während des Sommers große Mengen Bier zu konservieren.

          

 Beladung eines Wagons der Brauerei

Vor 1870 lieferte die Brauerei viel in Richtung des übrigen Frankreichs und insbesondere in Richtung Paris. Die Eisenbahnlinie Straßburg - Paris, die entlang der Brauerei führt spielte dabei eine sehr große Rolle. Sehr schnell benutzte die Brauerei Gruber, die 60 Eisschrankwagons besaß, Spezialzüge, um ihr Bier bis nach Paris zu liefern. Dieser industrielle Aufschwung brachte der Familie Gruber ein immenses Vermögen ein. Sie besaß Hotel-Brauerein in allen großen Städten von Frankreich, insbesondere in Paris und in Straßburg. Nach dem Krieg von 1870 wurde aber jegliche Ausfuhr außerhalb des Elsasses verboten, und die Deutschen führen auch ihr eigenes Bier ein, was die Produktion und der Verbrauch von Gruber Bier im Elsass stark beschränkten.

Von allen Straßburger Brauereien war die Brauerei Gruber 1885 die Erste, die sich mit einer Kühlanlage ausgestattet hatte. Diese Einrichtung wurde vom Konstrukteur Quiri aus Schiltigheim geliefert und im Jahre 1930 modernisiert.

Nach dem Waffenstillstand im Jahre 1918, wird das Bier von Straßburg, und insbesondere das Gruber-Bier, mehr denn je geschätzt und kann dann seinen Aufschwung wieder aufnehmen. Auf dem Höhepunkt ihrer Produktion (kurz vor 1870), lieferte Gruber 50.000 hl in der Region aus und verkaufte 50.000 Fässer sowie 1,2 Millionen Flaschen außerhalb des Elsass.

Im Jahre 1930 wurde die Brauerei Gruber zur AG und im Jahre 1959 fusionierte sie mit der Brauerei Fischer aus Schiltigheim. 1965 wurde der Betrieb eingestellt.

Die alten Gebäude der Brauerei bestehen noch immer. Sie bilden den „Aktivitätspark Gruber“ und werden von verschiedenen Unternehmen benutzt.

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